20jähriges Jubiläum Gemini therapeutische Jugendwohngruppe

20-jähriges Jubiläum Gemini Neuhland

Mit einem Fachtag am 16.10.2018 haben die therapeutischen Jugendwohngruppen von Gemini Neuland ihr 20-jähriges  Jubiläum gefeiert.

150 Personen aus den Bereichen Jugendhilfe, freie Träger, Senatsverwaltung und Jugendämter haben den Fachvorträgen und Diskussionen angeregt gelauscht.
Die Grußworte der Vorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtverbandes Landesverband Berlin, Frau Professor Barbara John und der Staatssekretärin für Jugend und Familie Frau Sigrid Klebba  standen am Anfang.  In diesen wurde die Arbeit von Gemini als Einrichtung und Neuhland als Träger gewürdigt.  Beide betonten die Wichtigkeit  der Tätigkeit im Bereich der Suizidprävention und der  Arbeit mit  psychisch Kranken  Kindern und Jugendlichen. Sie stellten heraus, dass Angebote in diesem Bereich ausgebaut werden müssen und dass die Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen notwendig sei.

Frau Prof. Dr. Silke Gahleitner hielt einen sehr interessanten Fachvortrag zum Thema Resilienz bei Jugendlichen.  Sie stellte einzelne neue Ergebnisse ihrer Nachfolgeuntersuchung der Katamnesestudie der therapeutischen Wohngruppen vor, in der die Wirksamkeit der Arbeit in therapeutischen Wohngruppen bestätigt wird. Durch die nachgewiesene Zunahme von psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen erscheint ein Ausbau der therapeutischen Einrichtungen geboten.

Dr. Liesegang, Oberarzt des Krankenhauses Herzberge, stellte in seinem Vortrag die Aufgabenverteilung im Netzwerk der verschiedenen Hilfen in den Vordergrund. Er betonte die Wichtigkeit von eigener Fachlichkeit und Respekt und gegenseitige Anerkennung der zusammenarbeitenden Institutionen  untereinander und auch gegenüber der Leistung der betroffenen Familien.

Der ehemalige Geschäftsführer von Neuhland, Michael Witte, erinnerte an die Anfänge der Gründung von Gemini, damals noch als Gemeinschaftsprojekt mit Jugendwohnen im Kiez.  Auch Mitarbeiter der ersten Stunde wie Michael Schmude und Manfred Jannicke, die Gemini konzeptioniert und aufgebaut haben, waren anwesend.  Es wurden die damaligen innovativen Ideen beschrieben, die gänzlich anders ausgestattete Einrichtungen als zuvor für das beschriebene Klientel für notwendig erachteten und auch durchsetzten. Die 20 jährige Erfolgsgeschichte der TWGs gibt ihnen Recht.

Helmut Elle der Geschäftsführer von Neuhland stellte in seinem Vortrag die Beziehungsarbeit in den therapeutischen Wohngemeinschaften in den Mittelpunkt. Diese stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit der Aufenthalte in therapeutischen Wohngemeinschaften dar. Eindrücklich beschrieb er die komplexen Tätigkeiten und die damit verbundenen großen Anforderungen an die Mitarbeiter*innen.

Der Leiter Christian Göttsche berichtete von dem Aufbau einer neuen therapeutischen Wohngemeinschaft im letzten Jahr und den aktuellen Rahmenbedingungen, die nicht immer einfach sind. Durch Fachkräftemangel und den angespannten Wohnungsmarkt werden den Trägern hohe Kompetenzen abverlangt.

Nach den Vorträgen kamen alle Gäste und Mitarbeiter*innen bei einem Glas Wein und einer Suppe zu einem angeregten Austausch zusammen.

Herr Dr. Liesegang	Frau Klebba	Herr Elle	Frau John

	Michael Witte, ehemaliger GF, Kira Jakobowsi, neuhland	Kolleg*innen von Gemini	Claudia Muhs, seit Gründung Mitarbeiterin von Gemini mit Christian Göttsche (Leiter)